Jean de La Bruyère war ein französischer Schriftsteller und Moralist, der im 17. Jahrhundert lebte. Er wurde am 17. August 1645 in Paris geboren und starb am 11. Mai 1696 in Versailles.
La Bruyère studierte Rechtswissenschaften und erhielt eine Anstellung als Bibliothekar am Hof des Herzogs von Bourbon. Später wurde er zum Lehrer der Söhne des Dauphins ernannt.
Sein bekanntestes Werk ist "Les Caractères ou les Mœurs de ce Siècle" (Charaktere oder Sitten dieser Zeit), das 1688 veröffentlicht wurde. In diesem Werk beschreibt La Bruyère mit scharfem Verstand und feinen Beobachtungen die Menschheit und ihre Schwächen. Er kritisiert vor allem den Adel und die gesellschaftliche Elite seiner Zeit.
La Bruyères Schreibstil zeichnet sich durch seine präzise Darstellung und seinen satirischen Ton aus. Er bewegt sich zwischen Ironie, Humor und Sarkasmus und nutzt oft seine Beobachtungen aus dem Alltagsleben, um auf menschliche Schwächen und Täuschungen hinzuweisen.
Obwohl La Bruyère zu Lebzeiten nicht besonders bekannt oder erfolgreich war, wurde sein Werk später sehr geschätzt und als Meisterwerk der französischen Literatur betrachtet. Er beeinflusste viele nachfolgende Schriftsteller, darunter Jean-Jacques Rousseau und Voltaire.
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